Ausgangslage:
Zum Zeitpunkt des Workshops ging Fritsche GmbH – ein führender Großhändler für Glas, Metall und Kunststoff – davon aus, ab dem Geschäftsjahr 2025 unter die CSRD-Berichtspflicht zu fallen. Entsprechend wurde frühzeitig mit der internen Vorbereitung begonnen. Ziel war es, rechtzeitig Know-how aufzubauen, interne Verantwortlichkeiten zu klären und die Weichen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu stellen – mit strategischem Blick auf Risiken, Chancen und Zukunftspotenziale.
Durch die aktuelle Gesetzeslage im Rahmen des EU-Omnibusgesetzes haben sich die Rahmenbedingungen geändert, dennoch bleibt das Thema für die Frische GmbH strategisch relevant: Die Auseinandersetzung mit ESG, regulatorischen Anforderungen und der eigenen Wirkung entlang der Wertschöpfungskette ist nicht nur zukunftsweisend, sondern wird auch zunehmend von Geschäftspartnern, Kunden, Banken und Versicherungen sowie Investoren eingefordert.
Der Prozess: Zweitägiger Workshop als strategischer Kick-off
Tag 1: Orientierung, Wissenstransfer & Fundament legen
Ziel: Alle Beteiligten auf denselben Wissensstand bringen und ein gemeinsames Verständnis schaffen für:
- Hintergrund & Relevanz der CSRD
(inkl. doppelter Wesentlichkeit, ESRS, Berichtspflicht und Chancenperspektive) - Regulatorische Anforderungen und Fristen
- Stakeholder- & Wertschöpfungsketten-Analyse
(inkl. Zuordnung zu Scopes und ESG-Themen) - Klimarisiken, ESG-Kriterien und Reporting-Vorgaben
Ergebnis:
Am Ende des ersten Workshoptages stand ein klares, gemeinsames Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit und die Anforderungen der CSRD. Das ESG-Team von Fritsche zeigte sich hoch motiviert die nächsten Schritte aktiv mitzugestalten. Dabei wurde deutlich: Nachhaltigkeit wird nicht bloß als regulatorische Pflicht begriffen, sondern als strategischer Zukunftsfaktor – mit Potenzial für Effizienzsteigerung, Innovation und langfristige Resilienz. Erste Ideen für eine wirkungsvolle, unternehmensspezifische ESG-Verankerung wurden bereits skizziert.
Tag 2: Projektplanung & Roadmap – vom Verstehen ins Tun
Ziel: Eine belastbare Projektstruktur mit klaren Zielen, Rollen und Aufgaben.
- Definition von Projektzielen & Nicht-Zielen
- Projektaufbau & Governance klären
- Projektstrukturplan erstellen & Verantwortlichkeiten zuordnen
- Zeithorizont, Meilensteine und nächste Schritte festlegen
Ergebnis:
Im Rahmen des zweiten Workshoptages wurde eine strukturierte Projektskizze zur Umsetzung der CSRD-Berichterstattung besprochen. Dabei wurden klare Verantwortlichkeiten definiert, zentrale Aufgabenpakete geschnürt und ein erster Zeitplan mit konkreten Meilensteinen festgelegt. Das Projekt erhielt eine klare organisatorische Verankerung – als Basis für eine wirksame, glaubwürdige und strategisch eingebettete Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Das Besondere: Von Anfang an integriert gedacht
Das Projekt „Nachhaltigkeit@Fritsche“ wurde nicht als reines Compliance-Projekt verstanden, sondern als strategischer Hebel für:
- Transparenz & Steuerung (Integration von ESG ins Controlling)
- Risikoreduktion & Zukunftsfähigkeit (Lieferketten, Rohstoffe, Finanzierung)
- Markenpositionierung & Mitarbeitermotivation (Employer Branding)
- Effizienz & Innovation (z. B. bei Materialeinsatz oder Kreislaufwirtschaft)
Was wir gelernt haben:
- Frühzeitige Planung schafft Sicherheit und Klarheit.
- Das CSRD-Projekt wirkt nach innen wie außen – strategisch, kulturell und operativ.
- Ein starker Start ist entscheidend – mit fachlichem Tiefgang und operativer Klarheit.