Ausgangssituation
Das familiengeführte 4-Sterne-Superior-Hotel „Alpin Juwel“ ist ein visionärer Leitbetrieb in den österreichischen Alpen. Die Eigentümer:innen handeln aus tiefer Überzeugung für das Wohl von Mensch und Natur. Viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind bereits gelebte Praxis – bislang jedoch kaum systematisch erfasst oder kommuniziert. Ziel war es, Klarheit zu schaffen, den Status quo zu bewerten und eine nachhaltige Zukunftsstrategie zu entwickeln.
Modul 1: ESG Health Check
Ziel: Status Quo erheben, ESG-Potenziale erkennen, erste Benchmarks und Empfehlungen identifizieren
Vorgehen
- Strukturierte Datenerhebung via VSME-Basisdaten-Set
- ESG-Selbsteinschätzung durch interaktiven Fragebogen
- Erste THG-Bilanz Scope 1 & 2 vorbereitet
- Ableitung konkreter Empfehlungen aus Benchmarks und Branchen-KPIs
Erkenntnisse
- Sehr hohe intrinsische Motivation und zahlreiche Einzelmaßnahmen in den Bereichen Umwelt (Energie, Müll, Wasser) und Soziales (Teamkultur, Mindset)
- ESG-Datenstruktur bislang kaum vorhanden – großes Potenzial für Systematisierung
- Erste Scope 1+2 CO₂-Daten in Vorbereitung, Scope 3 perspektivisch relevant (z. B. Anreise der Gäste, Lieferanten,…)
Empfehlungen
- ESG-Dashboard aufsetzen (KPIs wie Energie-/Wasserverbrauch, CO₂/Übernachtung, Abfallmengen, Zufriedenheit)
- ESG-Kriterien in bestehende Tools wie Feedbackbögen oder Onboarding-Prozesse integrieren
- Potenzial zur Verbesserung von Finanzierungskonditionen durch ESG-Transparenz prüfen
Modul 2: ESG Strategy Sprint
Ziel: Fokus setzen, doppelte Wesentlichkeit analysieren, Maßnahmen priorisieren
Vorgehen
- Gemeinsamer Workshop zur Perspektivenerweiterung und Zielentwicklung
- Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse (Impact & Financial Materiality)
- Entwicklung einer vollständigen Stakeholder-Map inkl. Kommunikationsstrategien
Visualisierung der gesamten Wertschöpfungskette (up-/mid-/downstream) - Maßnahmenentwicklung auf Basis strategischer Prioritäten
Ergebnisse
- Doppelte Wesentlichkeit: Besonders relevante Themenfelder identifiziert und konkrete Chance für neue Angebote und Produkte abgeleitet
- Wertschöpfungskette vollständig abgebildet – neue Potenziale in der vorgelagerten Lieferkette identifiziert
- Stakeholderanalyse mit konkreten Kommunikationsstrategien für Gruppen wie Stammgäste, Mitarbeitende, Banken und Lieferanten
Konkrete Maßnahmen (Auswahl)
- ESG-Mitarbeiterschulungen und Integration in die Onboarding-App
- ESG-Feedback in Gästebefragung integrieren (inkl. Scope 3 Elemente wie Anreise)
- Energieaudit starten und Ausstieg aus Gasheizung planen
- Chemiefreies Reinigungskonzept auf Wäscherei & Küche erweitern
- Positionierung als nachhaltiges Hotel klar kommunizieren
Mehrwert für Alpin Juwel
- Strategische Klarheit über Risiken & Chancen entlang der ESG-Dimensionen
- Differenzierung am Markt durch gelebte Nachhaltigkeit als Markenkern
- Effizienzgewinne durch systematisierte Datenerhebung und KPIs
- Bessere Finanzierungsbedingungen durch ESG-Transparenz und mögliche Einbindung von Impact-Investoren
- Erhöhte Resilienz gegenüber regulatorischen und gesellschaftlichen Anforderungen
- Konkrete Ideen für neue Angebote und Produkte