Insights

Negativzinsen für Unternehmen – Strafe oder Chance?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im September den Strafzinssatz für Banken von minus 0,4% auf minus 0,5% erhöht. Diesen Negativzinssatz müssen Finanzinstitute für die Einlage ihres Geldes bei der EZB zahlen. Damit haben die seit 2016 grassierenden Negativzinsen ein historisches Ausmaß erreicht. Darüber hinaus wird die Notenbank die Anleihenkäufe von Staats- und Unternehmensanleihen ab November 2019 wieder aufnehmen. Damit steht dem Markt zusätzliches Geld zur Verfügung, das die Inflation und damit die Wirtschaft ankurbeln soll.

Was bedeuten Negativzinsen für österreichische Unternehmen?

Ziel dieses Helicopter Geldes ist eine extreme Form expansiver Geldpolitik, die die Geldmenge künstlich ausweitet und durch vermehrte Konsumausgaben die Realwirtschaft ankurbeln soll. Unabhängig davon, ob dieses Helicopter Geld tatsächlich nachhaltig den Wirtschaftsmotor beflügelt, fließen auf jeden Fall monetäre Mittel in den Markt, die es abzuschöpfen gilt. Die Frage ist, ob unsere österreichischen Betriebe, v.a. klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) schon ausreichend von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Prinzipiell haben Firmen weltweit die Verleihung von günstigem Geld für ihre Refinanzierung genützt. Global betrachtet stiegen dadurch die Verbindlichkeiten von Unternehmen um 30 Prozent auf 70 Billionen US-Dollar (Die Presse, 13.9.2019). Viele Firmen kaufen Finanzierungen dennoch immer noch viel zu teuer bei Banken ein bzw. geben viele Finanzinstitute das aktuelle Zinsniveau noch nicht ausreichend an die Kunden weiter.

Aus der Zinsempfehlung des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee (AFRAC) ersehen Sie den Referenz-Zinswert, dem Sie Ihren Finanzierungszinssatz unter Berücksichtigung eines Risikoaufschlages annähern sollten.

Warum geben Banken die Negativzinsen nicht an ihre Kunden weiter?

In der Unternehmensfinanzierung kommt normalerweise ein variabler Zinssatz zum Einsatz. Durch den niedrigen Soll-Zinssatz haben die Banken bei der Darlehensvergabe nur mehr geringe Margen und deckeln den variablen Zinssatz nach unten. Dadurch profitieren die Unternehmen nicht in vollem Ausmaß vom Niedrigzins-Umfeld. Eine Möglichkeit der günstigeren Darlehens-Verzinsung bietet sich den Unternehmen über Fintechs. Vor allem aber sollten sich Firmen für eine Neuverhandlung der Kredit-Finanzierung gut auf die Gespräche mit Banken vorbereiten.

Aufgrund der regulatorischen Vorschriften müssen sowohl traditionelle Banken, als auch die moderne Finanzindustrie die Unternehmensinformationen sehr genau prüfen. Daher sind eine gut und ehrlich aufbereitete Bilanz sowie ein transparentes Reporting eine wertvolle Verhandlungsbasis. Je besser ein Unternehmen auf die Verhandlung von Zinsen und Konditionen vorbereitet ist, umso schneller wird es sich mit einer Bank handelseinig werden. Ebenso braucht es weniger oder mehr Beratungstage von Konsultori, je nachdem wie transparent die Unternehmensfinanzen aufbereitet und offengelegt werden. Realistisch ist, sich auf ein zufriedenstellendes Verhandlungsergebnis in ein bis 6 Monaten einzustellen.

Finanzierungen sind ein großer Kostenbrocken

Klein- und Mittelbetriebe haben oft Angst vor Schulden und damit vor Banken. Allerdings ist die Folge einer zu geringen Liquidität, dass betroffene Unternehmen kein positives Betriebskapital (Working Capital) zur Verfügung haben. Das hemmt leider das Wachstum und die Entwicklung. Wie kann man dem entgegen wirken? Durch Analyse der Bilanzkennzahlen und einem Benchmarking Mechanismus kann man sehr rasch die Schwachpunkte von negativem Working Capital feststellen. Die Definition von gezielten Massnahmen ermöglicht die Erhöhung des Betriebskapitals und macht das Unternehmen damit beweglicher.

Planungssicherheit durch geeignete Finanzierungsinstrumente

Neben den Finanzierungskosten ist es allerdings auch relevant, die Kosten durch das gezielte Anwenden von Finanzierungsinstrumenten zu fixieren. Hier steht Banken eine sehr breite Produktpalette zur Verfügung, die es sowohl ermöglicht, Zinsen als auch die Bezugspreise für Rohstoffe, Strom, etc. zu fixieren.

Investitionsfinanzierungen richtig handhaben

In Unternehmen stehen regelmäßig Ersatzinvestitionen an, die nicht (nur) aus dem operativen Cash Flow getätigt werden können. Hierfür bietet sich ebenfalls eine entsprechende Finanzierungsstrategie an. Die einfache Faustregel besagt, dass die Finanzierungskosten für Investitionen parallel zu den Abschreibungskurven laufen sollten. So gibt es keine Überraschungen, wenn die Betrachtungsweise von der bilanziellen auf die cash flow Betrachtung wechselt. Natürlich gibt es auch hier sehr spezielle Instrumente, die es ermöglichen, Investitionen zwar zu tätigen, diese aber nicht im eigenen Anlagevermögen bilanziell auszuweisen. Solche Werkzeuge helfen, die Eigenkapitalquote von Unternehmen verbessert darzustellen.

Finanzierung neu – aber wie?

Mit einem gut vorbereiteten und transparenten Reporting geht die Firma mit unserer Unterstützung in einen gemeinsamen Termin mit bestehenden und neu anbietenden Banken. Es bedarf hier auf Unternehmensseite oftmals einer Änderung im Mindset: Banken sollten als Partner gesehen werden, die transparente Informationen benötigen. Oft neigen Unternehmer dazu, negative Effekte aus dem Geschäft nicht klar darzustellen. Da allerdings am Ende in den Bilanzen alles aufgedeckt wird, lohnt es sich, hier eine proaktive Rolle zu übernehmen. Banken schätzen es, wenn Unternehmen die Schwierigkeiten in der Vergangenheit transparent darstellen und diese dann bilanziell bereinigen. Diese Sondereffekte werden übrigens bei der Beurteilung des Geschäftsmodells (als Basis für das Rating) meist herausgerechnet und haben somit einen positiven Effekt auf die Finanzierungskonditionen!

Stärkung der eigenen Verhandlungsposition

Eine der grundlegenden Strategien im Einkauf ist es, zusätzlich zur besten (verhandelten) Lösung auch eine Alternative aufzubauen (BATNA Best alternative to negotiated agreement). Dieses Werkzeug ist auch sehr gut in der Finanzierung bzw. in der Auswahl der Banken anwendbar. Klassische Hausbanken verwenden oftmals die Alleinstellung gegenüber dem Kunden dazu, Druck auf den Kunden auszuüben. Natürlich ist die Qualifikation einer zusätzlichen Bank eine aufwendige Übung. Es werden viele Fragen zu den bereitgestellten Unterlagen gestellt, die natürlich auch beantwortet werden müssen. Der Aufwand lohnt sich aber. Neu anbietende Finanzinstitute sind unvoreingenommen und können ohne Rücksicht auf Altlasten aus der Vergangenheit des Unternehmens agieren. Nur wenn es gelingt, Handlungsalternativen aufzubauen, können auch entsprechende alternative Szenarien umgesetzt werden – bis zum kompletten Wechsel der Finanzierungspartner.

Geld günstiger einkaufen

Hier kommen wir ins Spiel. Aufgrund der langjährigen Tätigkeit und Expertise als CFO stehe ich Ihnen als Finanzierungs-Einkäufer bei Banken zur Verfügung. Ich wende dabei verschiedene Strategien aus dem klassischen Einkauf an. Sowohl

  • Konditionen, als auch
  • adäquate Finanzierungs-Modelle

wollen professionell verhandelt werden – nicht nur von einem Anbieter, wenn sinnvoll auch von mehreren Finanzinstituten. Denn „Geld hat kein Mascherl“.

Mein Erfolg ist Ihr Gewinn

Sie als Unternehmer profitieren bereits von einem

  • kostenlosen Beratungsgespräch mit mir. Noch mehr haben Sie davon, wenn ich
  • Ihre Bilanz analysiere. In der Folge stelle ich Ihnen eine
  • Handlungsanleitung zur Verfügung, die Ihnen hilft, Ihre
  • Finanzierungsstruktur zu optimieren. Aber richtig spannend wird es für Sie, wenn die ersten
  • Einsparungen bei Ihren Finanzierungskosten sichtbar werden. Details klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch!

Meine Beratung garantiert Ihnen die Kompetenz von innen heraus, die ich über lange Jahre bei mehreren namhaften Unternehmen gesammelt habe. Unabhängigkeit von Finanzinstituten und gleichzeitig fundierte Kenntnisse der Finanzwirtschaft sind für mich selbstverständlich.

 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner